Kürzlich wurden wir von einem Kunden gefragt, ob die von seiner Bank empfohlenen Obligationen der Bobst Group SA, einem in Lausanne ansässigen und international tätigen Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Verpackungsindustrie, ein gutes Investment sei.
Besagte Unternehmung bietet immerhin einen jährlichen Zinssatz von 1.6% an, was auf den ersten Blick sehr attraktiv ist. Die Restlaufzeit der Obligationen beträgt 3 Jahre. Der aktuelle Kaufpreis liegt bei 103%. Dies ist insofern schlecht, da die Rückzahlung bei Ablauf nur zu 100% erfolgt und somit ein Verlust von 3% garantiert ist. Weiter müssen die 1.6% Bruttozins als Einkommen versteuert werden. Je nach Grenzsteuersatz gehen so weitere 0.3% bis 0.7% Rendite verloren. Dann folgt noch die Depotgebühr der Bank, welche netto nochmals 0.1% bis 0.3% kostet. Bei einem durch die Bank aktiv verwalten Depot wird zusätzlich eine Vermögensverwaltungsgebühr von rund 1% zum Abzug kommen.
Bei anderen Obligationen sieht das Bild nicht anders aus. Wird eine höhere Rendite auf Verfall ausgewiesen, dann findet sich der Grund normalerweise in der tieferen Bonität des Schuldners. Das Schuldnerrisiko darf generell nicht vernachlässigt werden. Immerhin kann bei Konkurs des Schuldners ein Totalverlust eintreten. Zusammenfassend muss festgehalten werden, dass Obligationen aktuell ein eher schwieriges und unrentables Anlageinstrument sind.
Zins der Obligation pro Jahr | 1.60% |
./. Verlust durch Wertabnahme pro Jahr | -1.00% |
./. Steuern (Annahme 35 % Grenzsteuersatz) | -0.56% |
./. Depotgebühr (netto) | -0.20% |
./. Vermögensverwaltungsgebühr | -1.00% |
Verlust pro Jahr | -1.16% |