Täglich sichten wir von unseren Kunden Wertschriftendepots und erkennen dabei immer wieder die gleichen Fehler. Aber was macht ein gut gemanagtes Wertschriftendepot überhaupt aus? Natürlich ist die Rendite der zentrale Faktor, aber diese kann immer nur für die Vergangenheit verglichen werden. Wer in Zukunft ein gutes Händchen hat ist nicht prognostizierbar. Daher möchten wir in diesem Artikel kurz die wichtigsten Kriterien für ein gut verwaltetes Wertschriftendepot aufzeigen.
Wahl des Vermögensverwalters
Handelt es sich um einen reinen Vermögensverwalter oder besteht ein gewisses Konfliktpotential indem das Institut eigene Produkte anbietet? Wir stellen leider immer wieder fest, dass oftmals ein beträchtlicher Teil der gesamten Anlagesumme in hauseigenen Fonds angelegt wird. Damit sind wir bereits beim zweiten wichtigen Punkt.
Kostenstruktur
Die Rendite kann nicht gewählt werden, die Kostenstruktur jedoch schon. Ein halbes Prozent Einsparung bedeutet automatisch eine gleichhohe Renditesteigerung. Bei den Kosten sind aber nicht nur die reinen Vermögensverwaltungskosten und Depotgebühren zu berücksichtigen. Oftmals werden in die Depots auch strukturierte Produkte und Fonds bzw. manchmal sogar Fund-of-Funds (Fonds die in andere Fonds investieren) platziert. Hier fallen also doppelte oder sogar dreifache Verwaltungskosten an.
Anlagestrategie
Zudem bieten Fonds gerade bei grösseren Vermögenswerten kaum Vorteile. Eine genügend hohe Diversifikation kann bereits ab einem Depotwert von CHF 250‘000 auch mit Direktanlagen erreicht werden. Sollen einzelne spezielle Anlagethemen wie z.B. Small + Mid Cap in Südostasien abgedeckt werden, dann kann dies einfach und kostengünstig über ein ETF-Zertifikat erfolgen. Bei Investitionen in mehrere Fonds ergeben sich zudem oftmals Überschneidungen der Anlagen. So kann es sein, dass z.B. Novartis in einem Fonds mit Fokus Schweiz, in einem Fonds mit Fokus Europa und in einem Themenfonds gleichzeitig vorkommt. Da die Fonds immer wieder Umschichtungen vornehmen, kann dies vom Vermögensverwalter auch kaum kontrolliert werden.
In der heutigen Zinskonstellation ist bei den Obligationen die Steuerung der Laufzeit sehr wichtig. Bei Obligationenfonds ist dies nicht möglich. Bei ETF Anlagen in Obligationen sind zudem oftmals die Schuldner mit vielen ausstehenden Obligationen im Index übergewichtet. Dabei sind genau die hoch verschuldeten Unternehmen eher zu meiden.
Was ist also unsere Empfehlung
Die Investition in Aktien und Obligationen sollte möglichst mit Direktanlagen erfolgen, da hier keine versteckten Kosten anfallen. Zudem nimmt mit dieser Strategie die Komplexität des Depots ab, was zu tieferen Kosten führt. Bei Obligationen können zudem die Schuldner und die verschiedenen Laufzeiten aufeinander abgestimmt werden. Weiter empfehlen wir die Vereinbarung einer All-in-Fee mit dem Vermögensverwalter. So entsteht kein Anreiz für unnötige Depotumschichtungen. Mit diesen Massnahmen ist eine gute Grundlage zum Erfolg geschaffen.
Möchten Sie Ihr aktuelles Wertschriftendepot analysieren lassen? Wir arbeiten mit verschiedenen Vermögensverwaltern zusammen und lassen gerne kostenlos Ihr Depot überprüfen.